Die Moiren und Du t
Die Moiren und Du
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In den ersten beiden Versen der Odyssee wird der Held mit einem Adjektiv als Mann bezeichnet, der - frei übertragen - viel erlebt hat: ploytropon. Im Griechischen liest man wie im Deutschen das "viel" in dem Wortteil "poly" (πολύ). Dazu kommt der 2. Wortbestandteil "tropon", der sich von "tropos" (τρόπος) ableitet, was Wendung bedeutet. So wie man im Deutschen von einem Menschenleben sagen kann, dass es viele Wendungen erfahren oder genommen hat.
Altertümlich wörtlich übersetzt ist Odysseus demnach der "vielgewandte".
3 Schicksalsgöttinnen bestimmen das Leben des Menschen. Klotho, welche den Lebensfaden spinnt; Lachesis, welche seine Länge bemisst; und Atropos (Ἄτροπος) ist diejenige, die den Lebensfaden abschneidet. Erneut findet sich der Wortbestandteil "tropos" (τρόπος), dieses Mal kombiniert mit der Vorsilbe "a", die eine Verneinung bzw. das Gegenteil des Positiven ausdrückt.
Aus Fremdwörtern kennen wir amorph (ohne Form), atheistisch (ohne Gott), Analgetikum (ohne Schmerz), Aporie (ohne Rat), Anarchie (ohne geordnete Herrschaft), Atom (Un-teilbares).
In diesem etymologischen Sinne wird die fadenabschneidende Schicksalsgöttin mit die "Un-abwendbare" übersetzt.
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40 X 80
Acryl auf Leinwand
ungerahmt
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gestaltet 09/25
in der Bretagne
Plage Le Vougot
Hängung:
zuhause